VFB redet mit der SPD
Austausch des Verbandes Freier Berufe mit der SPD-Fraktion
Das Präsidium des Verbandes Freier Berufe in Bayern (VFB) hat sich am 2. April 2025 mit Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion zu einem Parlamentarischen Frühstück getroffen. Auf der Agenda standen dieses Mal unter anderem die Themen Bauen, Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung durch niedergelassene Praxen, Kanzleien und Apotheken, Förderung der Freiberuflichkeit, der Bürokratieabbau und die digitale Infrastruktur.
Mit dabei waren neben VFB-Präsident Dr. Thomas Kuhn der 1. Vizepräsident des VFB, Dr. Markus Beck, Vizepräsident Christian Schnurer und die Vizepräsidentin Dr. Andrea Albert. Von Seiten der SPD diskutierten Fraktionsvorsitzender Holger Grießhammer, und die Abgeordneten Volkmar Halbleib, Christiane Feichtmeier sowie Katja Weitzel.
Erdrückende Bürokratielasten, Nachwuchssorgen, zunehmende Kommerzialisierung der Freien Berufe, Stillstand bei der Aktualisierung der Gebührenordnungen der Heilberufe, Apothekensterben – VFB-Präsident Dr. Thomas Kuhn beschrieb die aktuelle Lage der Freien Berufen deutlich als kritisch.
1. VFB-Vizepräsident Dr. Markus Beck ging näher auf die Gefährdung der flächendeckenden medizinischen Versorgung und den Fachkräftemangel bei den Heilberufen ein. Gewollt und gebraucht sei eine flächendeckende Versorgung. Nötig sei dazu aber eine Förderung der Freiberuflichkeit, die in kleinen Einheiten organisiert ist und die ambulante Versorgung in der Fläche gewährleiste. Der Druck auf die niedergelassenen Praxen habe stark zugenommen. In Zeiten knapper Budgets sei es schwierig, Gebührenerhöhungen zu fordern, aber wenigstens ein Inflationsausgleich müsse diskutiert werden. Das Netz unter den Krankenhäusern, das die Freien Berufe bilden, dürfe nicht reißen. VFB-Vizepräsidentin Dr. Andrea Albert fügte hinzu, dass es ein Irrglaube sei, dass iMVZs die Versorgung sichern können, denn diese lassen sich vorwiegend in den lukrativen Ballungszentren nieder und leisten nicht die Versorgung der vulnerablen Gruppen.
Es gäbe bereits gute Programme wie die Landarztquote. Ihr Petitum sei, hier auch die Zahnärzte mit einzubeziehen.
Beim Thema Bauen forderte VFB-Präsident Dr. Kuhn auf Qualität zu achten und die Wertschöpfung in Bayern zu halten. Mit großer Sorge sieht der VFB, dass der Markt zunehmend von Generalunternehmern beherrscht wird. Vermeintliche Vorteile seien ein fester Preis und rasche Fertigstellung. Unberücksichtigt bleiben jedoch Folgekosten und Haftungsfragen bei Insolvenz des Generalunternehmers. Von VFB-Vizepräsident Christian Schnurer wurde die Verantwortung des Freistaats Bayern für die Förderung von Kunst am Bau angemahnt.
Die Freien Berufe dürfen sich der Unterstützung der SPD bei vielen wichtigen Themen sicher sein. Über die wichtige Bedeutung der Freien Berufe in der Daseinsvorsorge sowohl in der Stadt, aber vor allem auch auf dem Land, waren sich alle einig. Die SPD begrüßt niedergelassene kleine Strukturen, die im Gegensatz zu iMVZs wichtige Werte in die Gesundheitsversorgung hineinbringen.