VFB fordert Bekenntnis des Freistaats für den Freien Beruf

VFB-Vizepräsident Karlheinz Beer, Staatsminister Christian Bernreiter, VFB-Präsident Dr. Thomas Kuhn
v.l.n.r.: VFB-Vizepräsident Karlheinz Beer, Staatsminister Christian Bernreiter, VFB-Präsident Dr. Thomas Kuhn

Mit Staatsminister Bernreiter im Gespräch  

VFB-Präsident Dr. Thomas Kuhn betonte im Gespräch mit dem Bauminister die Bedeutung der Freien Berufe für die Daseinsvorsorge und brachte die Sorge der in kleinteiligen Strukturen organisierten Freien Berufe zum Ausdruck, von großen Strukturen verdrängt zu werden.

Mit Sorge stellen die Architekten fest, dass das Vergabewesen für kleine und auch vor allem für junge Büros feindlich ist. Die Vergabekriterien sind immer mehr ausgeufert und immer komplizierter geworden. Wettbewerbe, die für junge Büros Chancen eröffnen, gibt es immer seltener, wie VFB-Vizepräsident Karlheinz Beer im Gespräch erklärte.

Der Freistaat greift bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen vermehrt zu Generalunternehmern (GU), die vermeintlich eine günstigere Lösung bieten. Zahlreiche Beispiele, bei denen nach wenigen Jahren Nutzungsbeginn schon wieder saniert werden muss, zeigen allerdings das Gegenteil. Schlüsselfertige Anbieter liefern lediglich eine Ware. Die Ideologie des freiberuflichen Architekten dagegen ist es, das Beste für jeden Bauherren herauszuholen und Qualität zu bieten.

Setzt sich dieser Trend der Vergabe an GU fort, so wird es die aktuelle Struktur der kleinen Büros von Architekten und Ingenieuren in 10 Jahren nicht mehr geben und damit kein Gegenmodell zu den großen, den Markt beherrschenden GU, so VFB-Vizepräsident Beer.

Von dieser Entwicklung ist in Folge auch die Handwerkerschaft betroffen, die sich letztlich auch nicht als Subunternehmer eines Totalunternehmers sehen will. Auch das Prinzip der Trennung von Planen und Bauen geht verloren.

Bei all diesen Themen wird ein klares Bekenntnis des Freistaats für den Freien Beruf des Architekten vermisst.


© Verband Freier Berufe Bayern e.V.